Myanmar: Bike-Reise durch das Land des Lächelns. Und der Flip-Flops.

Ich bin weiss Gott schon weit herumgekommen auf dieser Erde. Ein Kontinent blieb von mir bisher jedoch unangetastet: Asien. Das hätte sich zwar längst ändern dürfen, aber ich stolperte stets über die banalen W-Fragen. Wohin sollte ich denn konkret gehen? Wann wäre ein idealer Zeitpunkt für eine Asien-Reise? Wie würde ich denn überhaupt reisen wollen? Langer Rede, kurzer Sinn: so richtigrichtigrichtig wollte das Asien-Feuer in mir einfach nicht entfachen.

Während der Lektüre von Jan-Philipp Sendkers Burma-Serie jedoch wurde ich neugierig auf das geheimnisvolle und von Sendker geradezu brilliant beschriebene Land in Südostasien. Bald kristallisierte sich Burma als potenziell ideale erste asiatische Destination für mich heraus. Fortan recherchierte ich also gezielt nach einem geeigneten Reisemodell. Einmal mehr wurde ich schliesslich auf der Website des Veranstalters Bike Adventure Tours fündig, dem ich bereits zwei unvergessliche Bike-Abenteuer (Kuba und Namibia) zu verdanken hatte. Und damit war die Sache dann relativ rasch klar und die Einschreibung reine Formsache.

Raider heisst jetzt Twix…

… und Burma heisst jetzt Myanmar.
… und Rangun heisst jetzt Yangon.
… und der Fluss Ayeryawady heisst jetzt Irrawaddy.
… und, und, und…

Es gibt tatsächlich einiges, was einem bzgl. Myanmar auf Anhieb irritiert. Angefangen beim Landesnamen. Wenn ich hierzulande jemandem erzähle, dass ich in Myanmar war, ernte ich meistens ein mit hochgezogenen Augenbrauen untermaltes, langgezogenes „Häää?“. Wenn ich dann „Burma“ hinterherliefere, können die meisten Leute mehr mit meiner Aussage anfangen. Weiter geht es mit der grössten Stadt des Landes: Rangun heisst heute Yangon. Rangun… äh… Yangon war bis vor ein paar Jahren die Haupstadt Burmas… äh… Myanmars. Doch eines Tages befand einer, dass mal wieder etwas Veränderung angebracht sei und so wurde kurzerhand das Städtchen Naypyidaw mitten im damals noch weitgehend unerschlossenen Dschungel zur Hauptstadt ernannt.

Ein weiteres Resultat einer ähnlichen Nacht-Nebel-Entscheidung findet sich im burmesischen Strassenverkehr. Burma war eine britische Kolonie. Die Autos in Myanmar sind somit rechtsgesteuert – „very british“ eben und insofern nichts Spektakuläres. Allerdings fahren diese rechtsgesteuerten Autos nicht etwa wie man dies im Sinne von „very british“ erwarten würde, auf der linken, sondern auf der rechten Fahrbahn. In der Konsequenz haben Autobusse ihre Ausstiege auf der linken Seite und so verliessen wir unseren Bus also stets zur Strassenmitte hin – nichts für schwache Nerven, ey! 😉

Shwedagon Pagode: hier ist alles Gold, was glänzt

Myanmar wird auch „das Goldene Land“ genannt. Spätestens wenn man barfuss durch die achteckige Terrasse der Shwedagon Pagode schlurft, zweifelt man keine Sekunde mehr an dieser Aussage. Denn hier ist tatsächlich alles Gold, was glänzt – wow!

Abendstimmung an der Shwedagon Pagode in Yangon, Myanmar/Burma
Shwedagon Pagode in Yangon: hier ist tatsächlich alles Gold was glänzt.

Am besten lässt man die energiegeladene Atmosphäre rund um die Shwedagon Pagode unvoreingenommen und mit allen Sinnen auf sich wirken. Zur Abenddämmerung…

…dann, wenn das Licht am schönsten einwirkt und die goldene Kulisse geradezu märchenhaft erstrahlen lässt.

…dann, wenn sich der Geruch von Räucherstäbchen mit dem munteren Quietschen der Fledermäuse und dem zarten Bimmeln der Glöcklein paart.

…dann, wenn hunderte friedvoller Buddhisten sich versammeln, um im Schneidersitz am Boden sitzend ihre Mantras zu rezitieren.

Ja dann, genau dann!

Kerzenmeer bei der Shwedagon Pagode in Yangon, Myanmar/Burma
Tolle Abendstimmung rund um die Shwedagon Pagode

Die acht Ecken der Terrasse repräsentieren übrigens die Wochentage. In Myanmar zählt der Mittwoch als doppelter Tag mit Vormittag und Nachmittag. Die Wochentage haben generell einen besonderen Stellenwert in Myanmar. So wird der Name eines Kindes nämlich nicht etwa durch die Eltern bestimmt, sondern er ergibt sich in astrologischer Konsequenz aus dem Zeitpunkt der Geburt.

Ich bin das shwedagonsche Achteck zweimal gelaufen und ich hätte es locker noch zwei weitere Male laufen können. Der Abschied von der Shwedagon Pagode fiel mir etwas weniger schwer, als uns unser Tour-Guide versicherte, dass wir auf unserer Reise noch ausreichend viele Pagoden und Buddha-Figuren sehen würden.

Er sollte sowas von recht behalten! 😬

Mönch mit Smartphone vor einer Buddha-Figur bei der Shwedagon Pagode in Yangon, Myanmar/Burma
Ein Mönch mit Smartphone. Die Zeiten ändern sich und sie ändern sich rasant.

 

Die Reise im Überblick

Übersichtskarte der Reise durch Myanmar/Burma
Überblick der Reise. (Bildquelle: Bike-Adventure Tours.ch)

Nach zwei Nächten in Yangon startete unsere Aktiv-Reise schliesslich mit einem Triathlon: drei Fortbewegungsmittel 🛩️ 🚴‍♀️ 🛥️ an einem Tag, tschagga.

Per Inlandflug 🛩️ gings früh morgens von Yangon nach Heho auf knapp 1000 Metern. Direkt am Flugplatz in Heho warteten unsere Bikes auf uns. Hier wurden also als erstes die Ärmel hochgekrempelt, die mitgebrachten Sättel und Pedalen montiert, Bremsen und Federgabeln kontrolliert und dann ging es endlich los mit unserer Einrolltour 🚴‍♀️ und den ersten Bike-Kilometern in Myanmar. Erstes Etappenziel war der malerische Inle-See. Am Ufer des Sees wechselten wir unser Fortbewegungsmittel erneut und liessen uns bequem per Longtail-Boot 🛥️ zu unserer schicken Pfahlbau-Lodge mitten im See gondeln. Hach, hach….

Faszination Inle-See

Das Pfahlbauhotel
Skylake Inle Resort im Inle See

Der Inle-See ist bekannt für seine Einbeinruderer. Um beide Hände fürs Fischen frei zu haben, wickeln die gelenkigen Burmesen nämlich das Ruder einfach mal eben um ein Bein und bewegen sich so wieselflink auf dem See fort.

Einbeinruderer beim Fischen auf dem Inle See in Myanmar/Burma
Einbeinruderer beim Fischen auf dem Inle See

Einige Kolleginnen und Kollegen unserer Reisegruppe liessen es sich nicht nehmen und versuchten sich selbst als Einbeinruderer. Die meisten scheiterten bereits daran, sich mit beiden Füssen auf der Bootsspitze einigermassen ruhig und aufrecht zu halten. Einzelne schafften es, ein Bein dezent anzuheben. Das war’s! Keiner schaffte es, das Ruder um das Bein zu schlingen und lockerflockig draufloszupaddeln. Und so legten die Probanden den Fokus rasch auf einen möglichst eleganten Abgang vom Boot, um der Gruppe wenigstens eine coole Stunt-Show zu bieten. 🤸‍♂️➰🤸‍♂️ ➰🙃

Lotus-Seide: ganz schön edel,mann!

Den nächsten Tag verbrachten wir ausschliesslich auf dem Inle-See. Per Longtail-Boot wurden wir von einer Wow-Szenerie zur nächsten geschippert. So besuchten wir beispielsweise eine Lotus-Seiden-Weberei mitten auf dem See.

Lotus-Weberei auf dem Inle See, Myanmar/Burma
diese Burmesin demonstriert, wie aus den bis zu 2 Metern langen Lotusstengeln Webgarn gewonnen wird.

 

alter Burmese spinnt Faden
Das Leben und auch das Arbeitsleben findet in Myanmar grossmehrheitlich auf dem Boden statt

 

Webstuhl in der Lotus-Weberei auf dem Inle See, Myanmar/Burma
Die Webstühle hier werden mit Fuss-Pedalen bedient. Perfektes Bike-Training, eigentlich 🙂

 

Originell: die schwimmenden Gärten

Mich persönlich haben die schwimmenden Gärten auf dem Inle-See fasziniert. Auf einem Fundament aus Wasserhyazinthen werden hier Tomaten, Blumenkohl, Auberginen und Bohnen angebaut. Ein kulinarisches Muss ist übrigens der Tomatensalat nach Art der Shan. Mmmmhhhh…. 😋

Schwimmende Gärten auf dem Inle See, Myanmar/Burma
Die schwimmenden Gärten auf dem Inle See werden mit Booten angelegt und bewirtschaftet.

 

Schwimmender Souvenir-Shop auf dem Inle See, Myanmar/Burma
Schwimmender Souvenir-Shop zwischen den schwimmenden Gärten.

 

Flower-Power 🌺

Einer der schönsten Bike-Tage erlebte ich persönlich als wir durch die üppige burmesische Flora radelten und der Duft von Blumen und Gemüse unseren zarten Nasen schmeichelte.

Üppige Landschaft in Myanmar/Burma
Was für eine herrlich übbige Landschaft die sich uns hier präsentierte.

 

Blumenfeld in Myanmar/Burma
Blumen so weit das Auge reicht und die Nase riecht.

 

Blumen-Mädchen beim Blumen pflücken in Myanmar/Burma
Blumen-Mädchen Myanmar-Style.

Foto 27.11.17, 05 55 44

Reisverarbeitung in Myanmar/Burma
Hier wird gerade die Spreu vom Weizen… äh… vom Reis getrennt.

 

Blumenkohl-Transporter (Ochsenkarren) in Myanmar/Burma
Blumenkohl-Transport

 

Bauernhof mit Tomatenlager in Myanmar/Burma
Bauernhof mit Tomaten-Lager.

 

Frauen-Power 💪

Überrascht hat mich definitiv die Rolle der Frau in Myanmar. Viele handwerkliche und insbesondere körperlich anspruchsvolle Arbeiten werden nämlich hauptsächlich von Frauen ausgeübt.

Burmesische Frauen im Strassenbau
Der Strassenbau ist in Myanmar eine klare Frauen-Domäne.

 

2 Burmesinnen formen Lehmsteine
Auch die Produktion von Lehmsteinen wird mehrheitlich von Frauenhand erledigt.

 

Eine Burmesin fährt mit einer Schubkarre die Lehmsteine zum Trocknen
Die fertig geformten Lehmsteine werden nun zum Trocknen geführt.

 

Tausende von Lehmsteinen sind zum Trocknen an der Sonne aufgestellt.
Unser Tour-Guide Myint Than vor der topmodernen Lehmstein-Trocknungsanlage 😉

 

Eine Burmesin trägt einen Korb mit Sand auf dem Kopf
Ein solcher Korb mit nassem(!) Sand wiegt gut und gerne 30-40 Kilogramm. Also mir war mein 13kg schwerer Reiserucksack schon genug…

 

Back to School

Auf unserer Trekking-Tour ab Pindaya besuchten wir eine Grundschule in einem burmesischen Bergdorf. Schalk scheint hier Pflichtfach zu sein 😉

Winkende Kinder in einer burmesischen Schule
Die anfängliche Zurückhaltung verflog…

 

3 Kinder sitzen in einer burmesischen Schulbank
… spätestens als wir unser legendäres „Buurebüebli“ zum Besten gaben.

 

🚴‍♀️ On 🚴‍♀️ The 🚴‍♀️ Road 🚴‍♀️ To 🚴‍♀️ Mandalay 🚴‍♀️

Ein anspruchsvoller Bike-Tag erwartete uns auf dem Weg nach Mandalay. Auf knapp 100 Kilometern galt es 1300 Höhenmeter zu bewältigen. Natürlich bestand die Möglichkeit, zumindest Teilstrecken im Begleitbus zurückzulegen. Aber man reist ja schliesslich nicht um die halbe Welt, um dann freiwillig in der zweiten Reihe Platz zu nehmen… 😉

Screenshot der Tracking-App Runtastic
Gib eine Beschriftung ein

Marmor, Stein und Eisen bricht,
aber diese Buddhas nicht

Die geheimnisvolle und oft besungene Stadt Mandalay erkundeten wir tags darauf auf einer Sightseeing-Tour per Bike. Unter anderem besuchten wir eine Marmorsteinmetzerei.

Ein Burmese bearbeitet eine Buddha-Figur aus Marmorstein
Ein Burmese bearbeitet eine Buddha-Figur aus Marmorstein

 

Buddha-Figuren aus Marmor in Mandalay, Myanmar/Burma
Auch Buddhas haben ihre Ecken und Kanten.

Grosser Wäschetag am Flussufer

Einen weiteren Stopp legten wir am Ufer des Irrawaddy ein. Es ist wahnsinnig beeindruckend, mit wie wenig Besitztum sich die Burmesen hier arrangieren und ihr Leben auf primitivste Art und Weise meistern – stets mit einem Lächeln im Gesicht. Und hey! dieses Lächeln steckt an – wer in Myanmar schlechte Laune hat, ist selber schuld!
Man hat tatsächlich niemals den Eindruck, dass die Menschen hier unzufrieden wären oder sich gar selbst bemitleiden würden. Grund dafür hätten sie – gemessen an unseren europäischen Massstäben – sicherlich genug, aber sie tun es nicht. Von dieser Lebenseinstellung könnte dürfte sich manch ein Westlicher gerne eine fette Scheibe abschneiden…

Wäscheleinen mit bunten Kleidungsstücken direkt am Ufer des Irrawaddy in Mandalay, Myanmar/Burma
Grosser Wäschetag. Auffallend im ganzen Land: die farbenfrohen und stets sauberen Kleider.

 

Zwei Burmesinnen waschen Wäsche in braunem Wasser. Myanmar/Burma
Bewunderswert wie weisse Wäsche unter diesen Umständen weiss bleibt… 🤔

Mandalay Hill – Ja, ich will! ❤

Man ist nicht in Mandalay gewesen, wenn man nicht auf dem Mandalay Hill war. Ich weiss nicht wieviele Treppenstufen es genau sind, aber es sind einige. Hunderte. Vielleicht sogar tausende. Aus Ehrfurcht vor Buddha deponiert man seine Schuhe vor der ersten Stufe, die zu ihm, zu Buddha, hinaufführt und legt den kompletten Treppenmarsch somit barfuss zurück. Überall sonst auf der Welt hätte ich mir für einen solchen Kletter-Marsch vernünftiges Schuhwerk angeschnallt…

Turm auf dem Mandalay Hill, Myanmar/Burma
On the Very Top of Mandalay Hill.
Foto 07.12.17, 18 04 18
Als grossgewachsene Europäerin fällt man in Myanmar aus der Reihe und ist der Hingucker schlechthin. Gleich mehrmals durfte ich während der Reise für ein Selfie posieren.
Buddha-Figur auf dem Mandalay Hill, Myanmar/Burma
On the Very Top of Mandalay Hill trohnt er in seiner gewohnten Pose: der Buddha.

 

Für die einen ist es U-Bein…

… für die anderen die längste Teakholz-Brücke der Welt. Für alle aber ist sie absolut bewundernswert, die über einen Kilometer lange U-Bein-Brücke bei Mandalay.

Lange Teakholz-Brücke (U-Bein-Brücke) bei Mandalay, Myanmar/Burma
Egal, ob du O-Beine oder X-Beine hast: auf der U-Bein-Brücke sind alle Menschen gleich.

 

Ein Tag auf dem Irrawaddy River

Einen chilligen Tag verbrachten wir, als wir auf dem Irrawaddy River von Mandalay zur Pagoden-Hauptstadt Bagan tuckerten. Kurz nach Ablegen mussten wir allerdings nochmals für ein Stündchen an einer Sandbank ankern. Der Nebel war so dicht, dass man keine zehn Meter weit sehen konnte. Unser Tour-Guide war sichtlich perplex ob dieser ungewöhnlichen Wetter-Situation. Meine Theorie ist ja, dass die überaus gastfreundlichen Burmesen ihn, also den Nebel, extra für uns Aargauer organisiert hatten. Schliesslich sollten wir uns ja ein bisschen wie zu Hause fühlen… 🙄

Als sich der Nebel dann endgültig auflöste, genossen wir eine komplett neue Perspektive auf eine wunderschöne Landschaft.

Blick vom Boot auf eine grosse Brücke im Irrawaddy-River zwischen Mandalay und Bagan
*sing* Seemann, lass das Träumen, denk nicht an zuhaus…

 

Bagan: Hauptstadt der Pagoden und Tempel

Zum krönenden Abschluss führte uns unsere Reise nach Zentral-Myanmar und dort in die Pagoden-Hauptstadt Bagan. Myint Than, unser Tour-Guide, wusste eben schon, wovon er sprach. Damals. Am allerersten Abend. Beim Tuesday-Corner an der Shwedagon-Pagode. Ja, wir sahen noch viiiiieeeeele weitere Pagoden während unserer zweiwöchigen Reise. Bei einigen Gruppen-Mitgliedern trat der Zustand „overpagoded“ bereits zu einem früheren Zeitpunkt ein. In Bagan waren aber wohl so ziemlich alle infiziert. 😜

Bike-Gruppe fährt durch die Pagoden von Bagan.
Bike-Tour durch die Pagoden-Landschaft von Bagan. (Foto: Helen Marugg)

 

Flippst du schon oder floppst du noch?

Wer Flip-Flops mag, wird sich in Myanmar rundum wohl fühlen. Die kultigen Sandalen sind ja sowas von superpraktisch in einem buddhistischen Land, in dem man (gefühlt) alle paar Meter vor einer Schuhverbotstafel steht. Alle tragen sie:

  • die Einbeinruderer auf dem Inle-See,
  • die Mönche beim Einsammeln ihrer Opfergaben,
  • die Mädels im Strassenbau,
  • die Busfaher beim Manövrieren ihrer rechtsgesteuerten Vehikel auf der linken Fahrbahn,
  • die Receptionistin im 4-Sterne-Hotel
  • einfach ALLE!

Unser burmesische Tour-Guide Myint Than absolvierte sogar die 6-stündige Trekking-Tour auf teilweise felsigem, glitschigen Terrain in Flip-Flops. Leckt’s MYANMARsch! 😜

Ich kann Myanmar als einzigartige, entschleunigende Reisedestination jedem wärmstens ans Herz legen.  Drüben auf meiner Facebook-Seite findest du weitere Impressionen dieser unvergesslichen Reise. Viel Spass beim Stöbern.


Buch-Empfehlungen

Gebrauchsanweiung für Myanmar von Martin Schacht. Tolle Inputs zur Vorbereitung und Einstimmung auf das Land und ein nützliches Nachschlagewerk während der Reise.

Burma-Serie (Herzenhören und Herzenstimmen) von Jan-Philipp Sendker. Mir wurde erst im Verlaufe der Reise bewusst, wie unglaublich authentisch die beiden Bücher geschrieben sind. Wow, einfach nur wow!!!

Artikel weiterer Bike-Reisen

Bike-Safari durch NamibiaSim-Salsa-Bim: Verzaubert von Kuba

Bike-Safari durch Namibia

Die Bike-Safari durch Namibia zählt definitiv zu meinen ganz besonderen Reise-Leckerbissen. Vor exakt zwei Jahren strampelte ich tatsächlich mit sieben weiteren Mountainbike-Enthusiasten durch die rote Erde Südwestafrikas, wie Namibia bis zu seiner Unabhängigkeit im Jahre 1990 genannt wurde. Ich schreibe diesen Artikel heute in Erinnerung an eine unvergessliche Zeit im afrikanische Outback.

Die Reise im Überblick

Überblick Reisekarte Namibia
Überblick Reisekarte (Bild-Quelle: Bike-Adventure-Tours.ch)

Auf den schwarzen Strecken (siehe Karte) wurden unsere Bikes konfortabel mit dem Offroad-Anhänger transportiert.

Toyota Landcruiser mit Bike-Anhänger im Outback Namibia
Unser Begleitfahrzeug: ein Toyota Landcruiser mit Offroad Bike-Anhänger.

Bike-Anhänger im Outback Namibia

Aber hey, auf den roten Strecken kämpften wir uns tapfer und geduldig durch die staubigen namibischen Sand- und Wellblechpisten.

Bike-Gruppe macht Pause in der Wüste, Namibia
Findet doedel 😉

Bikes liegen im Sand in der Wüste Namibias

Bike-Tour Richtung Sonnenuntergang bei Spitzkoppe in Namibia
Dem Sonnenuntergang entgegen. (Bild: T. Pfenninger)
Bike-Gruppe macht Pause mit wundervoller Weitsicht
Ein Päuschen in Ehren, kann niemand verwehren 😉
Bike-Gruppe berät sich in der Wüste Namibias
Stundenlanges Strampeln durch endlose Weite hat eine durchaus reinigende Wirkung auf den Geist. (Bild: T. Pfenninger)

Bike-Gruppe berät sich mitten im namibischen OutbackBiker stieben auf einer Sandpiste in Namibia davon

Sossusvlei: Sandkasten Deluxe

Ein erstes Highlight erreichten wir gleich zu Beginn unserer Reise: das Sossusvlei. Dabei handelt es sich um eine von roten Sanddünen umringte Salzpfanne („vlei“) in Mitten der Wüste Namib. Die Dünen – Big Daddy, Big Mama und wie sie alle heissen – entstanden vor über 5 Millionen Jahren und sind mit ihren bis zu 300 Metern Höhe die mächtigsten Dünen der Welt. Ich konnte mich gar nicht sattsehen.

Sossusvlei in Namibia
Das Sossusvlei gehört seit 2013 zum UNESCO Welterbe. Absolut berechtigt, wie ich meine.

Am nächsten Morgen ging es bereits in aller Herrgottsfrühe los. Ziel war, pünktlich zum Sonnenaufgang den Gipfel von Düne 45 zu erklimmen, um das atemberaubende Farbenspektakel, das hier mit den allerersten Sonnenstrahlen seinen Lauf nimmt zu geniessen. Der Aufstieg durch den tiefen Sand erwies sich als knifflige Herausforderung, nach dem Motto „ein Schritt vor und zwei zurück“ 🙂  aber wenn man erst mal oben steht, tief durchatmet und das prächtige Wüsten-Panorama regelrecht in sich aufsaugt, sind die tollpatschigen Tritte schnell vergessen.

„Der Downhill zu Fuss ist fast so schön wie fliegen.“, steht im Reiseprogramm von Bike Adventure Tours. Da ist durchaus etwas Wahres dran, denn wenn man einmal einen Schritt talwärts angesetzt hatte, gab es kein Zurück, kein Halten mehr. Und das war auch gut so. Denn unten wartete ein famoses Outdoor-Frühstück auf unsere knurrenden Mägen.

Downhill Race der Bike-Gruppe von Düne 45
Downhill Race: fast so schön wie fliegen…

Safari im Etosha-Nationalpark

Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, den Etosha-Nationalpark erkundet man clevererweise nicht per Bike. 🙂 Stattdessen chauffierte uns Roger, unser Tour-Guide, im sicheren Offroader kreuz und quer durch den Park.

Ich hatte auf früheren Reisen bereits Safaris durch den Tsavo-East-Nationalpark in Kenia und den Krüger-Nationalpark in Südafrika unternommen und hatte – im Gegensatz zu den meisten anderen Mitglieder unserer Reisegruppe – also bereits eine konkrete Vorstellung, wie sich eine Safari in Afrika in etwa anfühlte. Aber ich muss schon sagen, Etosha hat auch mich aus den Socken gehauen (also sofern ich denn welche getragen hätte). Die knapp 5’000 Quadratkilometer grosse Salzpfanne verpasst dem Park eine einzigartige Note – ich war hin und weg! Aber lassen wir doch die Bilder sprechen:

Liegendes Löwenpaar im Etosha Nationalpark, Namibia
The Lion is King.
Elefanten am Wasserloch im Etosha-Nationalpark, Namibia
Ein Kollege unserer Gruppe hält einen besonders rELEFANTen Moment am Wasserloch fest.
Giraffen am Wasserloch im Etosha-Nationalpark, Namibia
Hofknicks Giraffen-Style. (Bild: T. Pfenninger)
Zwei Elefanten im Etosha-Nationalpark, Namibia
ein besonders rELEFANTes Bild.
Oryx-Antilopen im Etosha-Nationalpark, Namibia
Oryx-Antilopen (Namibisches Wappentier)
Ein stehendes Erdmännlein
Ein Edel- äh Erdmännlein
Imposante Weber-Vogel-Nester im Outback Namibias
Vogelnestli African Style 😉
Giraffen und Zebras am Wasserloch im Etosha-Nationalpark
Idylle am Wasserloch
Giraffe und Löwen am Wasserloch im Etosha-Nationalpark
Es ist angerichtet… o-oooohhhh…
Elefanten am Wasserloch im Etosha-Nationalpark, Namibia
noch ein rELEFANTes Bild.
Giraffe und Oryx-Antilopen beim Sonnenuntergang im Etosha-Nationalpark, Namibia
(Bild: T. Pfenninger / Bildidee: by doedel ;-))
Giraffen und Zebras im Etosha-Nationalpark, Namibia
Voll im Trend: der anymal print
Elefanten und Zebras von hinten
Wir Touris gehen denen gerade sowas von am A**** vorbei 😉
Löwenpaar nur wenige Meter von Auto enfernt im Etosha-Nationalpark
Darf ich vorstellen: Herr und Frau Löwe.
Giraffe steht neben krummen Baum im Etosha-Nationalpark, Namibia
Die Tiere (hier eine Giraffe) passen sich der Landschaft an.
Elefantenherde nähert sich dem Wasserloch im Etosha-Nationalpark
Elefantenherde nähert sich einem Wasserloch

Weitere Impressionen findet ihr übrigens im Artikel Impressionen meiner Bike-Safari durch Namibia

Lagerfeuer-Romantik

Unvergesslich geblieben sind auch die friedvollen Übernachtungen mitten im afrikanischen Outback.

Camping im Outback Namibias
Outback-Romantik vom Feinsten ❤
Spuren im Sand. Darunter auch Elefanten-Spuren.
„Stell dein Zelt am besten hier auf“, haben sie gesagt. „Sind das Elefanten-Spuren?“ habe ich gefragt. „Ja“, haben sie gesagt.
Spuren im Sand… auch ein Elefanten-Schuh ist dabei….

Und eines schönen Abends, wir sassen gerade gemütlich am Lagerfeuer, da stellten wir uns in der Gruppe die Frage, was denn nun eigentlich grandioser sei: die dezent funkelnden Sterne über dem namibischen Wüstenhimmel oder das aufregende Lichterspektakel am Time Square in New York. Das Fazit der Diskussion verrate ich hier: Milchstrasse gegen Time Square 😉

Soviel ist klar: ich freue mich bereits auf mein nächstes afrikanische Abenteuer. Auf meiner Bucketlist stehen unter anderem das Okavango-Delta und der Ngorongoro-Krater…

Wie geht es euch? Habt ihr auch AfricanDreams?

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