6 Tipps für einen perfekten Tag in Barcelona

Vor fünf Jahren besuchte ich Barcelona zum ersten Mal, seither kehre ich jedes Jahr in die Hauptstadt Kataloniens zurück. Wie es zu meiner starken Verbundenheit mit dieser wundervollen Stadt kam, erzähle ich dir im Artikel BarceLOVEna, der Play-Button zu meinem neuen Leben.
Ich bin gerade von meinem fünften Barcelona-Besuch zurück und verrate dir in diesem Beitrag sechs Tipps für einen perfekten Tag in Barcelona.

1. Frühstück bei Buenas Migas

Früh stückt sich, wer einen tollen Tag erleben will!

Deshalb beginnt mein Logo Buenas Migas Focacceriaperfekter Barcelona Tag definitiv in einer der über die ganze Stadt verteilten Buenas Migas Filialen. Dort gönne ich mir eine grosse Tasse Kaffee, ein Natur-Joghurt mit frischen Früchten und dazu einen Scone oder einen Flapjack. Oder beides. 😋

2. Überblick verschaffen

Ich mag es, den Überblick über eine Situation zu haben – nicht nur beim Reisen, sondern generell in allen Lebenslagen. Auch wenn ich inzwischen bereits mehrmals in Barcelona war und die Stadt eigentlich ziemlich gut kenne, so verschaffe ich mir trotzdem jedes Mal zuerst einen Überblick und lasse mich einfach mal von der enormen Bandbreite an Möglichkeiten die sich mir hier bieten inspirieren:

  • Worauf habe ich Lust?
  • Wo zieht es mich zuerst hin?
  • Was möchte ich hier erleben?

Um sich ein Big Picture über Barcelona zu verschaffen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich entscheide mich jeweils spontan für eine oder auch zwei der nachfolgend vorgestellten Varianten.

Überblick-Variante A: Park Güell

Der über der Stadt angelegte, malerische Park von Antoni Gaudí zählt zum UNESCO-Welterbe. Von verschiedenen Stellen des Parks geniesst man ein herrliches Panorama über die Stadt. Besonders beliebt ist die Hauptterrasse.<<
al ob man Gaudís Schnörkeleien mag oder nicht: in Barcelona kommt man nicht darum herum. Gaudí ist Barcelona und Barcelona ist Gaudí.

Blick vom Park Güell auf die Stadt Barcelona

Eingang zum Park Güell in Barcelona
Park Güell: Eingang

Viadukt im Park Güell, Barcelona

Überblick-Variante B: Tibidabo

Mit seinen 500 Metern ist der Tibidabo der Hausberg Barcelonas. Vom Panorama-Restaurant oder einer der Bars aus kann man bei einer Tasse Kaffee (oder einem Glas Sangria) entspannt die wahre Dimension dieser wundervollen Stadt in sich aufsaugen. Gemäss Reiseführer soll schon die Fahrt in den offenen Tram-Waggons der Tramvía Blau (ab Av. de Tibidabo, Plaza John F. Kennedy) ein tolles Erlebnis sein. Mir persönlich blieb die Tramvía Blau bisher leider nicht vergönnt. Einmal bedingt durch meinen aussersaisonalen Besuch, denn die Tramvía Blau verkehrt nur von Juni-November (von Dezember-Mai fährt ein stinknormaler Bus hoch, was aber natürlich nichts an der tollen Aussicht ändert). Bei meinem diesjährigen Versuch machte mir schliesslich der katalonische Generalstreik einen Strich durch die Rechnung: Die Tramvía Blau streikte nämlich mit. C’est la vie.

Überblick-Variante C: Montjuïc

Anlässlich der olympischen Spiele von 1992 wurde der Montjuïc kräftig aufgebretzelt und ist heute ein schöner Park mit diversen Attraktionen (Museen, Botanischer Garten, Olympisches Stadium, etc.). Der Montjuïc wird auch „die grüne Lunge der Stadt“ genannt.<<
r Montjuïc ist mit seinen 172 Metern Höhe gut zu Fuss erklimmbar – beispielsweise von der Plaza España aus. Hinunter empfiehlt sich die Fahrt mit der Hafenseilbahn bis nach Barcelonetta. Romantisch schweben die roten Gondeln über den alten Hafen, den Port Vell hinweg und befördern dich direkt zu Barcelonas Stränden (mehr dazu dann später).

Seilbahn gondelt vom Mont Juic über den Port Vell zu den Stränden von Barcelonetta

Überblick-Variante D: La Pedrera

Ebenfalls einen tollen Überblick auf die Stadt geniesst man von der Dachterrasse der La Pedrera / Casa Milá, Gaudís berühmtestem Haus. La Pedrera befindet sich an der schicken Passeig de Gràcia. Im Gegensatz zu den Überblick-Varianten A-C (oben) befindet sich diese Aussichtsplattform also nicht ausserhalb des Stadtzentrums, sondern mitten drin.

La Pedrera, BacelonaSchwungvolle Dachterrasse der La Pedrera, Bacelona

3. La Sagrada Familia

Die Sagrada Familia gilt als Wahrzeichen Barcelonas und darf auf keinem Barcelona-Besuch fehlen. Wenigstens von aussen sollte man sich die „ewige Baustelle“ unbedingt zu Gemüte führen. Wer die Basilica von innen besichtigen möchte, braucht viel, sehr viel Geduld – oder aber ein Online-Ticket, mit dem man sich zu einem definierten Zeitfenster vor Ort einfinden muss und dann frech an der Warteschlange vorbeiziehen darf. Ich bin a) kein besonders geduldiger Mensch und liebe es b) mich spontan und abhängig von der jeweiligen Tagesform durch eine Stadt zu bewegen. Beides sind keine optimalen Eigenschaften für eine Besichtigung der Sagrada Familia… 🙄 aber beim nächsten Mal, beim nächsten Mal schaffe ich es, grosses Indianerehrenwort!

Total-Ansicht der La Sagrada Familie in Barcelona

4. Barri Gòtic

Das Barri Gòtic (das gotische Viertel) ist das Herz Barcelonas. Man hat Barcelona nicht gesehen, wenn man sich nicht im Labyrinth aus malerischen Gassen und Gässlein rund um die Kathedrale verirrt hat.

Kathedrale im Gothischen Viertel von Barcelona Das Barri Gòtic ist auch ein idealer Ort, um sich einer süssen Versuchung hinzugeben. Wie wär’s also mit einer Crema Catalana 😋 oder mit Churros con Chocolate Caliente? 😋

Crema Catalana
Crema catalana

 

Churros con chocolate caliente
Churros con chocolate caliente

5. Barcelonetta ❤

An der kilometerlangen Strandpromenade bei Barcelonetta stolpere ich liebend gerne von einem Chiringuito (Strandcafé) zum nächsten, geniesse das entspannte, fröhliche Treiben und lasse dabei einfach meine Seele baumeln. 😊

Blick aus einem Strandcafé auf das Hotel W in BarcelonaSkulptur (rostiger Turm) in Barcelonetta, BarcelonaBlick von einem Strandcafé auf das Hotel W in Barcelona. Im Vordergrund: Sangria und OlivenSelfie in einem Strandcafé in Barcelonetta, Barcelona

Hach ja, es ist besonders nett da, in Barcelonetta 😎

6. Schlummertrunk in La Xampanyeria

Mein perfekter Tag in Barcelona endet mit einem Schlummertrunk in der rappelvollen La Xampanyeria an der Carrer de la Reina Christina 7.

Ein Glas mit Cava in der Xampanyeria, BarcelonaMunteres Treibn in La Xampanyeria, Barcelona Das emsige Treiben in der Kult-Bar lässt sich mit Worten kaum beschreiben – man muss dabei gewesen sein, um zu verstehen, was hier so unglaublich unglaublich ist – cheers! 🍾

¡Nos vemos en Barcelona, olé!

Warst du auch schon in Barcelona? Was sind deine Highlights und Tipps?

Ich freue mich über dein Feedback!

BarceLOVEna, der Play-Button zu meinem neuen Leben

Das Reisen ist schon mein ganzes – naja, halbes – Leben meine grosse Leidenschaft. Ich liebe es, dem Alltag zu entfliehen und dabei neue Länder und Kulturen zu entdecken. Seit gut vier Jahren reise ich regelmässig alleine, bzw. auf eigene Faust. Mehr dazu dann gerne in meinen künftigen Postings.

In diesem Beitrag möchte ich ein paar Hintergründe darlegen, die zur starken Ausprägung meiner Leidenschaft fürs Reisen generell und fürs Alleinreisen im speziellen geführt haben und welche Rolle Barcelona dabei spielt.

Mein altes Leben…

Früher, in meinem „alten Leben“, bereiste ich zusammen mit meinem Ehemann die Welt. Wir taten dies grossmehrheitlich per Camper. Quer durch Australien, Amerika, Kanada, Kenia, Südafrika, Skandinavien, Griechenland, Spanien, Italien, Grossbritannien, Frankreich, Österreich, Deutschland und natürlich die Schweiz. Wir waren oft mehrere Wochen am Stück unterwegs und waren ein perfekt eingespieltes Team, sodass wir – zwei grossgewachsene Menschen, wohlverstanden – uns sogar auf kleinstem Raum stets bestens arrangieren konnten und uns nie in die Quere kamen.

Wenn wir nicht gerade irgendwo durch die grosse, weite Welt tuckerten, werkelten wir an unserem Häuschen herum. Einem charmanten, ehemaligen Bauernhaus, Baujahr 1830, mit angebauter Scheune und viiiieeeeeel Umschwung. Jede freie Minute steckten mein Mann und ich in das Haus. Ich sprudelte nur so vor kreativen Ideen, was wir wo und wie noch optimieren oder umbauen könnten. Mein Mann war nicht nur ein verdammt geduldiger Zuhörer, sondern auch ein begnadeter Handwerker. Und so verwirklichten wir gemeinsam einige unglaublich tolle Bau-Projekte. Hätte es den HeimwerkerKing damals schon gegeben, wir wären die grössten Fans gewesen, wetten?! 🙂

Zum Millenium-Wechsel bereisten wir Australien: einmal rundherum und kreuz und quer durchs Outback lautete die Devise. Auf dieser Reise entdeckte ich eine weitere grosse Leidenschaft: Vögel. Exotische Vögel. Papageien und Kakadus, um genau zu sein. Stundenlang konnte ich rücklings auf dem Boden liegen, in den Himmel starren und dem fröhlichen Gezwitscher unserer gefiederten Wegbegleiter frönen.

Nach 27’000 staubigen Kilometern flogen wir schliesslich von Downunder nach Hause zurück. Und siehe da: zufällig hatte ein Kollege meines Mannes, ein Vogelzüchter, grad ein niedliches Nymphensittich-Männlein zu vergeben. Wir zögerten, wollten auf keinen Fall ein Einzeltier und für mehr fehlte uns zu dem Zeitpunkt definitiv der Mut. Nachdem uns der Kollege jedoch anbot, dass wir den Knirps bei Nichtpassen einfach wieder an ihn zurückgeben könnten, waren wir mit dem Deal einverstanden. Und natürlich wollten wir den süssen, kleinen Piepmatz nie wieder hergeben 😍 So kam es, dass wir eines Tages eine drollige, farbenfrohe kleine Vogelschar beherbergten. Ich liebte es, das muntere Treiben unserer Sittiche zu beobachten. Stun-den-lang.

Tschüss altes Leben

Im Herbst 2011 endete mein altes Leben. Zugegeben etwas abrupt, aber hey! lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Hintergründe gehören nicht hierhin. Fakt ist, dass ich von einem Tag auf den anderen allein dastand: ohne Haus, ohne Vögel, ohne Mann… Das Einzige, was von meinen „alten“ Leidenschaften nicht per se abgehakt werden musste, war das Reisen und so sagte ich zu mir:“wenn du jetzt sogar das Reisen aufgibst, dann hast du verloren!“

Ich verliere nicht gerne und so flog ich am 29. Dezember 2011 kurzentschlossen einer Freundin nach Barcelona hinterher, die Weihnachten bei ihrer katalanischen Familie verbrachte.

Hallo Barcelona, hallo neues Leben!

Meine Freundin und ich feierten Silvester tanzend auf den Ramblas von Barcelona und ich wusste in dieser Nacht, dass der erste, kleine und doch ganz grosse Schritt in mein neues, völlig unabhängiges, freies Leben geschafft war. Barcelona hat seither übrigens einen fixen Platz auf meiner jährlichen Reise-ToDo-Liste. Ehrensache, quasi ❤
Mehr zu Barcelona gibt’s übrigens im Artikel 6 Tipps für einen perfekten Tag in Barcelona.

Viele Leute wollten mir damals, in der Phase meines Neubeginns, Mut zusprechen, indem sie sagten, dass ich bestimmt wieder einen Partner finden würde, mit dem ich tolle Reisen unternehmen würde. Doch für mich war stets klar, dass ich das eine auf keinen Fall vom anderen abhängig machen durfte. Nein, ich wollte nicht Däumchen drehend auf «Mister Right» warten, sondern meinen eigenen Weg gehen – ohne Wenn und Aber.

Es war eine sehr intensive Zeit damals und natürlich hatte ich deutlich mehr Fragen als Antworten im Kopf, wie mein Leben wohl weitergehen wird. Aber egal, jetzt hiess es primär mal einfach am Ball zu bleiben, mutige und realistische Schritte zu planen und umzusetzen – erhobenen Hauptes, den Blick stets nach vorn gerichtet…