Biketour durch das malerische Elsass

Zu meinem Geburtstag, welcher, wie es sich für ein anständiges Sommerkind nunmal gehört, mitten im Hochsommer liegt, gönne ich mir jeweils gerne ein spezielles Outdoor-Abenteuerchen. Dieses Jahr stand eine 1 bis n-tägige Biketour durchs Elsass auf dem Programm.

Mein Tagesmotto:
Radle glücklich 🤩 🚴‍♀️
radle froh 🤠 🚴‍♀️
älter wirst du sowieso 🎂

Von Basel nach Strassburg sind es rund 140 tendenziell leicht abfallende Kilometer, was theoretisch an einem Tag zu schaffen wäre. Mit dem „n“ hielt ich mir jedoch bewusst das Türchen für spontane Ideen offen – man soll die Feste schliesslich feiern wie sie fallen.

Tag 1: Basel > Colmar (105km)

Zuerst gings mit Zug und Tram bis Weil am Rhein bei Basel.

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👩‍🦰 „Sag mal, liebes Drämmli, warum ist es denn da wo wir hinfahren so schön?“ 

🚋 „Weil am Rhein!“ 

👩‍🦰 „Jääsooo.“

In Weil galt es den europäischen Rhein-Radweg (Route 15) ausfindig zu machen und dann gings auch schon los nordwärts. Der Rhein-Radweg ist an sich ein komfortabler Kiesweg, der jedoch aufgrund der heftigen Regenfälle vom Vortag stark aufgeweicht war, was das Anspruchsniveau um eine halbe Nuance anhob.

Als ich das malerische Breisach erreichte, hatte ich 65 Kilometer in den Beinen und einen knurrenden Magen der nach Kohlenhydraten lechzte. Also suchte ich mir ein lauschiges Plätzchen in einem gemütlichen Strassen-Café und stärkte mich mit Badischen Maultaschen auf Salatbouquet und einer erfrischenden Apfelsaftschorle.

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Kohlenhydrate. So wichtig.

Die ersten nennenswerten Höhenmeter der Tour galt es bei der Besichtigung des Städtchens Breisach zu bewältigen.

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Malerisches Breisach DE.

Gemäss der Routenbeschreibung führt der Rhein-Radweg auf der französischen Seite ab Breisach bzw. Neuf-Brisach bis Artzenheim abwechslungsreich durch Dörfer und Felder. Das klang nach einer prüfenswerten Alternative zum eher monotonen, teilweise matschigen Kiesweg auf der rechten Rhein-Seite. Nach eineinhalb Maultaschen stand mein Entschluss fest: ja, ich wollte meinen Weg auf der französischen Seite des Rheins fortsetzen!

☝️ „Attention, mesdames et messieurs, j’arrive!!!“

Nach der Mittagspause war zunächst volle Konzentration für den Seitenwechsel gefordert. Als Quereinsteiger auf der linken Rhein-Route muss man sich nämlich zunächst auf dichtbefahrener Hauptstrasse bis zum offiziellen Rhein-Radweg durchschlängeln – stets auf der Hut, nicht irrtümlicherweise die Autobahnauffahrt zu erwischen (Anmerkung: die Autobahntafeln sind in Frankreich blau, so wie in der Schweiz die Hauptstrassenschilder.)

Kurz vor Kunheim ballte ich stolz die Faust in die Luft, als ich den Rhein-Rhône-Kanal erreicht hatte. Jetzt musste ich nur noch immer schön dem Kanal folgen und würde Strassburg in den frühen Abendstunden erreichen.  Soweit der Plan.
Dass ich bei Kunheim zwar den Kanal, damit aber nicht den Radweg Nr. 15 erreicht hatte, wurde mir erst viel später an diesem Abend bewusst. In Colmar. Tja, wenn man eben plötzlich eine 90-Grad-Wende vornimmt und sodann dem falschen Kanal folgt, landet man eben nicht im nördlichen Strassburg, sondern im westlichen Colmar. Soviel zum Plan, herrje!
Ich danke dem Universum sehr herzlich für diesen Lausbubenstreich! 😅

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Rot = offizieller Rhein-Radweg Nr. 15 / Gelb: doedels Route 😅

 

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Colmar hat offensichtlich ein Herz für Radfahrer 🤩

Ich erreichte die Touristeninformation im Zentrum von Colmar just zehn Minuten vor deren Schliessung und ergatterte mir noch husch die Adressen von einigen potenziellen Unterkünften, die im Verlaufe des Nachmittags noch freie Kapazitäten angemeldet hatten. Die zweite Adresse, das Beauséjour, war bereits ein Erfolg. Das Hotel liegt etwas ausserhalb des Stadtzentrums, aber ich hatte ja mein Rad dabei und auf ein paar Kilometer mehr oder weniger kam es nun wirklich nicht mehr an.

Fürs Abendessen stürzte ich mich ins romantische Getümmel von „La petite Venise“ (Kleinvenedig) und bestellte in tadellosem Französisch: une tarte flambée, s’il vous pleee! 😋

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Romantik pur in „la petite Venise“

Tagesfazit:
nach 💯 Kilometern in den Flossen und
2 Glas Gewürztraminer im Blut
spreche ich quasi fliessend spanisch 🇪🇸🥰,
aber das interessiert in Frankreich 🇫🇷
keine Sau 🐷 … bzw. pas un porc! 

Tag 2: Colmar > Strassburg (85km)

Am nächsten Morgen tankte ich meine Energiespeicher bei einem Frühstück vor romantischer Kulisse auf.

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Romantik pur in „la petite Venise“

Vergebens hatte ich nach einem Birchermüesli Ausschau gehalten und mich schliesslich mit einem traditionellen französischen Baguette und einer Miniportion Joghurt zufrieden gegeben.

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Frühstück natürlich mit original französischem Baguette

Dann ging es los. Zurück an den Rhein-Rhône-Kanal und von dort dann gefälligst NORDWÄRTS, heiliger Bimbam!

Erwartungsgemäss hielt das weissmehlgeschwängerte Frühstück nicht lange hin. Bereits nach neunzig Bike-Minuten musste ich meinen Notfall-Naschbeutel plündern.

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„Wie heisst der Gebirgszug westlich vom Elsass?“

🤷‍♀️ „Das habe ich vor lauter flach Vogesen.“
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Sommeridylle im Elsass
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Schnapszahl-Geburtstag hin oder her: IRGENDWANN HAST DU EINFACH KEINEN DURST MEHR! Diese gesetzlich aufgezwungene Sauferei in diesem Frankreich ist echt anstrengend, ey! ! 🤪

 

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Jetzt BLOSS NICHT nach Colmar fahren, doedel, BLOSS NICHT! 🙂

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Dieses Bild steht stellvertretend für 50 weitere Kilometer des Rhein-Rhône-Kanals 🤪
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Langsam nähern wir uns der Zivilisation…

Endlich erreichte ich Strassburg.

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Bienvenue à Strasbourg

Sofort war mir klar, dass ich hier ebenfalls einige entspannte Stunden verbringen und nicht sofort wieder abreisen wollte und so suchte ich auch hier die Touristeninformation auf. Diesmal landete ich mit dem Hotel Roses einen absoluten Volltreffer. Die Lage ist perfekt – im lebhaften Stadtteil Krutenau (an der Rue de Zurich, übrigens 😉) Das Personal ist superfreundlich, die Zimmer sind modern und mit viel Liebe zum Detail eingerichet. Das Ganze zum absolut fairen Preis. Uneingeschränkte Weiterempfehlung.

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Hotel Roses an der Rue de Zuich, Strassburg

Tag 3: Sightseeing-Tour Strassburg (35km)

Am dritten und letzten Tag meines kleinen Bike-Abenteuers (das „n“ im zweiten Abschnitt steht also für die Zahl 3) unternahm ich eine kleine Sightseeing-Tour in und um Strassburg. Einige Impressionen:

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Europäisches Parlament, Strassburg
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Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Strassburg
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Jardin des deux rives zwischen Strassburg (FR) und Kehl (DE)

Nach dem Mittag begab ich mich zum Bahnhof und besorgte mir ein Ticket für die Verbindung kurz nach 18 Uhr nach Basel. Die Zeit bis zur Abreise verbrachte ich schliesslich noch flanierend im Viertel „La petite France“.

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Flanieren in „La petite France“, Strassburg.
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Sehr lecker und typisch elsässisch: das Sauerkraut als Beilage 😋

Und die Moral von der Geschicht‘: älter werden ist so schlimm gar nicht!

🍀 🚴‍♀️ 🐷 🚴‍♀️ ☀️ 🚴‍♀️ 🥂 🚴‍♀️ 🎅 🚴‍♀️🎈 🚴‍♀️ ☕️ 🚴‍♀️ 🥳

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Nicht traurig sein, liebes Gässel, ich mag manchmal auch net… 😔 Aber zum traditionellen Geburtstags-Abenteuerchen wünsche ich mir auch für’s nächste Jahr das notwendige Quäntchen Power! 💪

 

 

Myanmar: Bike-Reise durch das Land des Lächelns. Und der Flip-Flops.

Ich bin weiss Gott schon weit herumgekommen auf dieser Erde. Ein Kontinent blieb von mir bisher jedoch unangetastet: Asien. Das hätte sich zwar längst ändern dürfen, aber ich stolperte stets über die banalen W-Fragen. Wohin sollte ich denn konkret gehen? Wann wäre ein idealer Zeitpunkt für eine Asien-Reise? Wie würde ich denn überhaupt reisen wollen? Langer Rede, kurzer Sinn: so richtigrichtigrichtig wollte das Asien-Feuer in mir einfach nicht entfachen.

Während der Lektüre von Jan-Philipp Sendkers Burma-Serie jedoch wurde ich neugierig auf das geheimnisvolle und von Sendker geradezu brilliant beschriebene Land in Südostasien. Bald kristallisierte sich Burma als potenziell ideale erste asiatische Destination für mich heraus. Fortan recherchierte ich also gezielt nach einem geeigneten Reisemodell. Einmal mehr wurde ich schliesslich auf der Website des Veranstalters Bike Adventure Tours fündig, dem ich bereits zwei unvergessliche Bike-Abenteuer (Kuba und Namibia) zu verdanken hatte. Und damit war die Sache dann relativ rasch klar und die Einschreibung reine Formsache.

Raider heisst jetzt Twix…

… und Burma heisst jetzt Myanmar.
… und Rangun heisst jetzt Yangon.
… und der Fluss Ayeryawady heisst jetzt Irrawaddy.
… und, und, und…

Es gibt tatsächlich einiges, was einem bzgl. Myanmar auf Anhieb irritiert. Angefangen beim Landesnamen. Wenn ich hierzulande jemandem erzähle, dass ich in Myanmar war, ernte ich meistens ein mit hochgezogenen Augenbrauen untermaltes, langgezogenes „Häää?“. Wenn ich dann „Burma“ hinterherliefere, können die meisten Leute mehr mit meiner Aussage anfangen. Weiter geht es mit der grössten Stadt des Landes: Rangun heisst heute Yangon. Rangun… äh… Yangon war bis vor ein paar Jahren die Haupstadt Burmas… äh… Myanmars. Doch eines Tages befand einer, dass mal wieder etwas Veränderung angebracht sei und so wurde kurzerhand das Städtchen Naypyidaw mitten im damals noch weitgehend unerschlossenen Dschungel zur Hauptstadt ernannt.

Ein weiteres Resultat einer ähnlichen Nacht-Nebel-Entscheidung findet sich im burmesischen Strassenverkehr. Burma war eine britische Kolonie. Die Autos in Myanmar sind somit rechtsgesteuert – „very british“ eben und insofern nichts Spektakuläres. Allerdings fahren diese rechtsgesteuerten Autos nicht etwa wie man dies im Sinne von „very british“ erwarten würde, auf der linken, sondern auf der rechten Fahrbahn. In der Konsequenz haben Autobusse ihre Ausstiege auf der linken Seite und so verliessen wir unseren Bus also stets zur Strassenmitte hin – nichts für schwache Nerven, ey! 😉

Shwedagon Pagode: hier ist alles Gold, was glänzt

Myanmar wird auch „das Goldene Land“ genannt. Spätestens wenn man barfuss durch die achteckige Terrasse der Shwedagon Pagode schlurft, zweifelt man keine Sekunde mehr an dieser Aussage. Denn hier ist tatsächlich alles Gold, was glänzt – wow!

Abendstimmung an der Shwedagon Pagode in Yangon, Myanmar/Burma
Shwedagon Pagode in Yangon: hier ist tatsächlich alles Gold was glänzt.

Am besten lässt man die energiegeladene Atmosphäre rund um die Shwedagon Pagode unvoreingenommen und mit allen Sinnen auf sich wirken. Zur Abenddämmerung…

…dann, wenn das Licht am schönsten einwirkt und die goldene Kulisse geradezu märchenhaft erstrahlen lässt.

…dann, wenn sich der Geruch von Räucherstäbchen mit dem munteren Quietschen der Fledermäuse und dem zarten Bimmeln der Glöcklein paart.

…dann, wenn hunderte friedvoller Buddhisten sich versammeln, um im Schneidersitz am Boden sitzend ihre Mantras zu rezitieren.

Ja dann, genau dann!

Kerzenmeer bei der Shwedagon Pagode in Yangon, Myanmar/Burma
Tolle Abendstimmung rund um die Shwedagon Pagode

Die acht Ecken der Terrasse repräsentieren übrigens die Wochentage. In Myanmar zählt der Mittwoch als doppelter Tag mit Vormittag und Nachmittag. Die Wochentage haben generell einen besonderen Stellenwert in Myanmar. So wird der Name eines Kindes nämlich nicht etwa durch die Eltern bestimmt, sondern er ergibt sich in astrologischer Konsequenz aus dem Zeitpunkt der Geburt.

Ich bin das shwedagonsche Achteck zweimal gelaufen und ich hätte es locker noch zwei weitere Male laufen können. Der Abschied von der Shwedagon Pagode fiel mir etwas weniger schwer, als uns unser Tour-Guide versicherte, dass wir auf unserer Reise noch ausreichend viele Pagoden und Buddha-Figuren sehen würden.

Er sollte sowas von recht behalten! 😬

Mönch mit Smartphone vor einer Buddha-Figur bei der Shwedagon Pagode in Yangon, Myanmar/Burma
Ein Mönch mit Smartphone. Die Zeiten ändern sich und sie ändern sich rasant.

 

Die Reise im Überblick

Übersichtskarte der Reise durch Myanmar/Burma
Überblick der Reise. (Bildquelle: Bike-Adventure Tours.ch)

Nach zwei Nächten in Yangon startete unsere Aktiv-Reise schliesslich mit einem Triathlon: drei Fortbewegungsmittel 🛩️ 🚴‍♀️ 🛥️ an einem Tag, tschagga.

Per Inlandflug 🛩️ gings früh morgens von Yangon nach Heho auf knapp 1000 Metern. Direkt am Flugplatz in Heho warteten unsere Bikes auf uns. Hier wurden also als erstes die Ärmel hochgekrempelt, die mitgebrachten Sättel und Pedalen montiert, Bremsen und Federgabeln kontrolliert und dann ging es endlich los mit unserer Einrolltour 🚴‍♀️ und den ersten Bike-Kilometern in Myanmar. Erstes Etappenziel war der malerische Inle-See. Am Ufer des Sees wechselten wir unser Fortbewegungsmittel erneut und liessen uns bequem per Longtail-Boot 🛥️ zu unserer schicken Pfahlbau-Lodge mitten im See gondeln. Hach, hach….

Faszination Inle-See

Das Pfahlbauhotel
Skylake Inle Resort im Inle See

Der Inle-See ist bekannt für seine Einbeinruderer. Um beide Hände fürs Fischen frei zu haben, wickeln die gelenkigen Burmesen nämlich das Ruder einfach mal eben um ein Bein und bewegen sich so wieselflink auf dem See fort.

Einbeinruderer beim Fischen auf dem Inle See in Myanmar/Burma
Einbeinruderer beim Fischen auf dem Inle See

Einige Kolleginnen und Kollegen unserer Reisegruppe liessen es sich nicht nehmen und versuchten sich selbst als Einbeinruderer. Die meisten scheiterten bereits daran, sich mit beiden Füssen auf der Bootsspitze einigermassen ruhig und aufrecht zu halten. Einzelne schafften es, ein Bein dezent anzuheben. Das war’s! Keiner schaffte es, das Ruder um das Bein zu schlingen und lockerflockig draufloszupaddeln. Und so legten die Probanden den Fokus rasch auf einen möglichst eleganten Abgang vom Boot, um der Gruppe wenigstens eine coole Stunt-Show zu bieten. 🤸‍♂️➰🤸‍♂️ ➰🙃

Lotus-Seide: ganz schön edel,mann!

Den nächsten Tag verbrachten wir ausschliesslich auf dem Inle-See. Per Longtail-Boot wurden wir von einer Wow-Szenerie zur nächsten geschippert. So besuchten wir beispielsweise eine Lotus-Seiden-Weberei mitten auf dem See.

Lotus-Weberei auf dem Inle See, Myanmar/Burma
diese Burmesin demonstriert, wie aus den bis zu 2 Metern langen Lotusstengeln Webgarn gewonnen wird.

 

alter Burmese spinnt Faden
Das Leben und auch das Arbeitsleben findet in Myanmar grossmehrheitlich auf dem Boden statt

 

Webstuhl in der Lotus-Weberei auf dem Inle See, Myanmar/Burma
Die Webstühle hier werden mit Fuss-Pedalen bedient. Perfektes Bike-Training, eigentlich 🙂

 

Originell: die schwimmenden Gärten

Mich persönlich haben die schwimmenden Gärten auf dem Inle-See fasziniert. Auf einem Fundament aus Wasserhyazinthen werden hier Tomaten, Blumenkohl, Auberginen und Bohnen angebaut. Ein kulinarisches Muss ist übrigens der Tomatensalat nach Art der Shan. Mmmmhhhh…. 😋

Schwimmende Gärten auf dem Inle See, Myanmar/Burma
Die schwimmenden Gärten auf dem Inle See werden mit Booten angelegt und bewirtschaftet.

 

Schwimmender Souvenir-Shop auf dem Inle See, Myanmar/Burma
Schwimmender Souvenir-Shop zwischen den schwimmenden Gärten.

 

Flower-Power 🌺

Einer der schönsten Bike-Tage erlebte ich persönlich als wir durch die üppige burmesische Flora radelten und der Duft von Blumen und Gemüse unseren zarten Nasen schmeichelte.

Üppige Landschaft in Myanmar/Burma
Was für eine herrlich übbige Landschaft die sich uns hier präsentierte.

 

Blumenfeld in Myanmar/Burma
Blumen so weit das Auge reicht und die Nase riecht.

 

Blumen-Mädchen beim Blumen pflücken in Myanmar/Burma
Blumen-Mädchen Myanmar-Style.

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Reisverarbeitung in Myanmar/Burma
Hier wird gerade die Spreu vom Weizen… äh… vom Reis getrennt.

 

Blumenkohl-Transporter (Ochsenkarren) in Myanmar/Burma
Blumenkohl-Transport

 

Bauernhof mit Tomatenlager in Myanmar/Burma
Bauernhof mit Tomaten-Lager.

 

Frauen-Power 💪

Überrascht hat mich definitiv die Rolle der Frau in Myanmar. Viele handwerkliche und insbesondere körperlich anspruchsvolle Arbeiten werden nämlich hauptsächlich von Frauen ausgeübt.

Burmesische Frauen im Strassenbau
Der Strassenbau ist in Myanmar eine klare Frauen-Domäne.

 

2 Burmesinnen formen Lehmsteine
Auch die Produktion von Lehmsteinen wird mehrheitlich von Frauenhand erledigt.

 

Eine Burmesin fährt mit einer Schubkarre die Lehmsteine zum Trocknen
Die fertig geformten Lehmsteine werden nun zum Trocknen geführt.

 

Tausende von Lehmsteinen sind zum Trocknen an der Sonne aufgestellt.
Unser Tour-Guide Myint Than vor der topmodernen Lehmstein-Trocknungsanlage 😉

 

Eine Burmesin trägt einen Korb mit Sand auf dem Kopf
Ein solcher Korb mit nassem(!) Sand wiegt gut und gerne 30-40 Kilogramm. Also mir war mein 13kg schwerer Reiserucksack schon genug…

 

Back to School

Auf unserer Trekking-Tour ab Pindaya besuchten wir eine Grundschule in einem burmesischen Bergdorf. Schalk scheint hier Pflichtfach zu sein 😉

Winkende Kinder in einer burmesischen Schule
Die anfängliche Zurückhaltung verflog…

 

3 Kinder sitzen in einer burmesischen Schulbank
… spätestens als wir unser legendäres „Buurebüebli“ zum Besten gaben.

 

🚴‍♀️ On 🚴‍♀️ The 🚴‍♀️ Road 🚴‍♀️ To 🚴‍♀️ Mandalay 🚴‍♀️

Ein anspruchsvoller Bike-Tag erwartete uns auf dem Weg nach Mandalay. Auf knapp 100 Kilometern galt es 1300 Höhenmeter zu bewältigen. Natürlich bestand die Möglichkeit, zumindest Teilstrecken im Begleitbus zurückzulegen. Aber man reist ja schliesslich nicht um die halbe Welt, um dann freiwillig in der zweiten Reihe Platz zu nehmen… 😉

Screenshot der Tracking-App Runtastic
Gib eine Beschriftung ein

Marmor, Stein und Eisen bricht,
aber diese Buddhas nicht

Die geheimnisvolle und oft besungene Stadt Mandalay erkundeten wir tags darauf auf einer Sightseeing-Tour per Bike. Unter anderem besuchten wir eine Marmorsteinmetzerei.

Ein Burmese bearbeitet eine Buddha-Figur aus Marmorstein
Ein Burmese bearbeitet eine Buddha-Figur aus Marmorstein

 

Buddha-Figuren aus Marmor in Mandalay, Myanmar/Burma
Auch Buddhas haben ihre Ecken und Kanten.

Grosser Wäschetag am Flussufer

Einen weiteren Stopp legten wir am Ufer des Irrawaddy ein. Es ist wahnsinnig beeindruckend, mit wie wenig Besitztum sich die Burmesen hier arrangieren und ihr Leben auf primitivste Art und Weise meistern – stets mit einem Lächeln im Gesicht. Und hey! dieses Lächeln steckt an – wer in Myanmar schlechte Laune hat, ist selber schuld!
Man hat tatsächlich niemals den Eindruck, dass die Menschen hier unzufrieden wären oder sich gar selbst bemitleiden würden. Grund dafür hätten sie – gemessen an unseren europäischen Massstäben – sicherlich genug, aber sie tun es nicht. Von dieser Lebenseinstellung könnte dürfte sich manch ein Westlicher gerne eine fette Scheibe abschneiden…

Wäscheleinen mit bunten Kleidungsstücken direkt am Ufer des Irrawaddy in Mandalay, Myanmar/Burma
Grosser Wäschetag. Auffallend im ganzen Land: die farbenfrohen und stets sauberen Kleider.

 

Zwei Burmesinnen waschen Wäsche in braunem Wasser. Myanmar/Burma
Bewunderswert wie weisse Wäsche unter diesen Umständen weiss bleibt… 🤔

Mandalay Hill – Ja, ich will! ❤

Man ist nicht in Mandalay gewesen, wenn man nicht auf dem Mandalay Hill war. Ich weiss nicht wieviele Treppenstufen es genau sind, aber es sind einige. Hunderte. Vielleicht sogar tausende. Aus Ehrfurcht vor Buddha deponiert man seine Schuhe vor der ersten Stufe, die zu ihm, zu Buddha, hinaufführt und legt den kompletten Treppenmarsch somit barfuss zurück. Überall sonst auf der Welt hätte ich mir für einen solchen Kletter-Marsch vernünftiges Schuhwerk angeschnallt…

Turm auf dem Mandalay Hill, Myanmar/Burma
On the Very Top of Mandalay Hill.
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Als grossgewachsene Europäerin fällt man in Myanmar aus der Reihe und ist der Hingucker schlechthin. Gleich mehrmals durfte ich während der Reise für ein Selfie posieren.
Buddha-Figur auf dem Mandalay Hill, Myanmar/Burma
On the Very Top of Mandalay Hill trohnt er in seiner gewohnten Pose: der Buddha.

 

Für die einen ist es U-Bein…

… für die anderen die längste Teakholz-Brücke der Welt. Für alle aber ist sie absolut bewundernswert, die über einen Kilometer lange U-Bein-Brücke bei Mandalay.

Lange Teakholz-Brücke (U-Bein-Brücke) bei Mandalay, Myanmar/Burma
Egal, ob du O-Beine oder X-Beine hast: auf der U-Bein-Brücke sind alle Menschen gleich.

 

Ein Tag auf dem Irrawaddy River

Einen chilligen Tag verbrachten wir, als wir auf dem Irrawaddy River von Mandalay zur Pagoden-Hauptstadt Bagan tuckerten. Kurz nach Ablegen mussten wir allerdings nochmals für ein Stündchen an einer Sandbank ankern. Der Nebel war so dicht, dass man keine zehn Meter weit sehen konnte. Unser Tour-Guide war sichtlich perplex ob dieser ungewöhnlichen Wetter-Situation. Meine Theorie ist ja, dass die überaus gastfreundlichen Burmesen ihn, also den Nebel, extra für uns Aargauer organisiert hatten. Schliesslich sollten wir uns ja ein bisschen wie zu Hause fühlen… 🙄

Als sich der Nebel dann endgültig auflöste, genossen wir eine komplett neue Perspektive auf eine wunderschöne Landschaft.

Blick vom Boot auf eine grosse Brücke im Irrawaddy-River zwischen Mandalay und Bagan
*sing* Seemann, lass das Träumen, denk nicht an zuhaus…

 

Bagan: Hauptstadt der Pagoden und Tempel

Zum krönenden Abschluss führte uns unsere Reise nach Zentral-Myanmar und dort in die Pagoden-Hauptstadt Bagan. Myint Than, unser Tour-Guide, wusste eben schon, wovon er sprach. Damals. Am allerersten Abend. Beim Tuesday-Corner an der Shwedagon-Pagode. Ja, wir sahen noch viiiiieeeeele weitere Pagoden während unserer zweiwöchigen Reise. Bei einigen Gruppen-Mitgliedern trat der Zustand „overpagoded“ bereits zu einem früheren Zeitpunkt ein. In Bagan waren aber wohl so ziemlich alle infiziert. 😜

Bike-Gruppe fährt durch die Pagoden von Bagan.
Bike-Tour durch die Pagoden-Landschaft von Bagan. (Foto: Helen Marugg)

 

Flippst du schon oder floppst du noch?

Wer Flip-Flops mag, wird sich in Myanmar rundum wohl fühlen. Die kultigen Sandalen sind ja sowas von superpraktisch in einem buddhistischen Land, in dem man (gefühlt) alle paar Meter vor einer Schuhverbotstafel steht. Alle tragen sie:

  • die Einbeinruderer auf dem Inle-See,
  • die Mönche beim Einsammeln ihrer Opfergaben,
  • die Mädels im Strassenbau,
  • die Busfaher beim Manövrieren ihrer rechtsgesteuerten Vehikel auf der linken Fahrbahn,
  • die Receptionistin im 4-Sterne-Hotel
  • einfach ALLE!

Unser burmesische Tour-Guide Myint Than absolvierte sogar die 6-stündige Trekking-Tour auf teilweise felsigem, glitschigen Terrain in Flip-Flops. Leckt’s MYANMARsch! 😜

Ich kann Myanmar als einzigartige, entschleunigende Reisedestination jedem wärmstens ans Herz legen.  Drüben auf meiner Facebook-Seite findest du weitere Impressionen dieser unvergesslichen Reise. Viel Spass beim Stöbern.


Buch-Empfehlungen

Gebrauchsanweiung für Myanmar von Martin Schacht. Tolle Inputs zur Vorbereitung und Einstimmung auf das Land und ein nützliches Nachschlagewerk während der Reise.

Burma-Serie (Herzenhören und Herzenstimmen) von Jan-Philipp Sendker. Mir wurde erst im Verlaufe der Reise bewusst, wie unglaublich authentisch die beiden Bücher geschrieben sind. Wow, einfach nur wow!!!

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